Kultur & Schule


Warum und für wen?


Der Schulalltag verlangt ohnehin viel von den Lehrkräften und dann flattern auch noch jede Woche E-Mails und Flyer mit außerschulischen Angeboten herein – lauter Projekte, die für die Schülerinnen und Schüler gewinnbringend sein sollen. Da muss man sich unbedingt informieren, das Ganze genauer ansehen, rumfragen wer bereits mitgemacht hat und dann eventuell einen Termin vereinbaren. Oder man besucht mit seinen Klassen immer wieder die gleiche Kulturinstitution und hat damit zwar einen Qualitätsgaranten, präsentiert den Schülerinnen und Schülern jedoch nur einen kleinen Ausschnitt der so vielfältigen hannoverschen Kulturszene. Oder man lässt es bleiben und konzentriert sich auf die Vorbereitung des Unterrichts.
Der Vielfalt des reichen, aber durchaus verwirrenden Kulturangebotsdschungels möchte das JugendKulturAbo Rechnung tragen, indem es eine Vorauswahl von Angeboten und die Organisation der Termine übernimmt. Geplant und zusammengestellt wird das JugendKulturAbo von der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung im Bereich Stadtteilkultur der Landeshauptstadt Hannover in Kooperation mit anderen (städtischen) Institutionen und einer Vielzahl von freischaffenden, professionellen Kreativen.


Durch LIVE-APPS lernen die jungen Menschen viele verschiedene künstlerische Ausdrucksformen und Kulturorte in Hannover kennen.


Grundlegend für die Abo-Entwicklung war die Idee, die Zielgruppen als Expertinnen ihrer eigenen Sache miteinzubeziehen. Lehrende und vor allem die Jugendlichen selbst wurden in einem Beteiligungsprozess über ein dreiviertel Jahr befragt und mit ihnen das vorliegende Angebot sowie die Kataloggestaltung ausgearbeitet. Bis zuletzt hat eine kleine Gruppe von engagierten Jugendlichen die Abo-Entstehung begleitet – ein riesengroßes Dankeschön an Fynn, Jule, Luisa und Sarah!

Die Angebote, die wir in diesem Katalog vorstellen, kosten im Abo 3 Euro pro Schülerin und Schüler. Das ist sehr wenig, wenn man Aufwand, Engagement und die Professionalität der einzelnen Anbieterinnen und Anbieter betrachtet.
Aus der Perspektive mancher Familien sieht das jedoch anders aus. Daher gibt es den HannoverAktivPass, mit dem sich die Stadt Hannover für einkommensschwächere Familien engagiert: Für Schülerinnen und Schüler mit dem AktivPass ist die Teilnahme an den Aboangeboten kostenlos.



Ein vergleichbares Abonnement für Grundschulen gibt es seit 2008. Das sogenannte KinderkulturAbo verzeichnet jährlich rund 11.000 Einzelbuchungen, circa ein Drittel davon über den AktivPass. Damit steht fest: Das Abo kommt an bei den Kindern der Stadt.


Es ist ein Format, das so naheliegend wie einzigartig in Deutschland zu sein scheint.


Gerne kommen wir in die Schule, um das Angebot individuell vorzustellen.
Nachahmerinnen und Nachahmern aus anderen Städten oder Gemeinden stehen wir ebenfalls gerne beratend zur Seite.


Laura van Joolen
Sachgebiet Kulturelle Kinder- und Jugendbildung


Eine gute Nachricht: Die Tatsache, dass das Konzept von Schülerinnen und Schülern entscheidend mitentwickelt worden ist, hat auch die Kulturstiftung der Länder beeindruckt. Sie hat das Programm im September 2017 mit dem Zukunftspreis für Kulturbildung – DER OLYMP ausgezeichnet.